Waldbaden

Ein Wortspiel und Thema, das in den Massen- und sozialen Medien massiv gehyped wird – es rauscht im Presse-Blätterwald und sammelt Follower mit gerecktem Daumen.

 

Waldbaden heißt Shinrin Yoku in Japan, dem impulsgebenden Land.

 

Waldbaden ist eine besonders organisierte Form natürlicher Begegnung und Entspannung, die ich Dir hier ans Herz legen möchte.

 

Waldbaden ist mehr als einfach nur ein Spaziergang zwischen Gehölzen.

 

Ist Eintauchen in die angenehme Atmosphäre der Baumlandschaft, wo es würzig riecht, das Licht durch die sich wiegenden Wipfel hindurch schimmert. Uns ein faszinierender Sound umgibt, die Luft klar und frisch ist.

 

Spürbar, wie Wald uns erdet. Fruchtige Baumdüfte entfalten ein angenehmes Aroma und lassen uns aufatmen. Der Atem ist tiefer und der Stress reduziert.

 

Waldduft ist besonders und heilsam. Die Wissenschaft spricht vom Biophilia-Effekt, der Liebe zu allem Lebendigen: In den Wald gehen, den Duft einatmen und das Grün auf sich wirken zu lassen, hat eine erwiesenermaßen heilsame Wirkung auf uns.

 

„Im Wald trifft das kommunikationsfähige Immunsystem des Menschen auf die kommunizierenden Pflanzen“, kommt dazu vom österreichischen Biologen und Pflanzenwissenschaftler Clemens G. Arvay. Gerade die in der Waldluft enthaltenen ätherischen Öle scheinen eine Rolle dabei zu spielen. Nadelbäume produzieren sie, um sich vor schädigenden Einflüssen wie Hitze oder Parasiten zu schützen. Beim Aufenthalt im Wald nehmen wir diese Öle dann über unsere Haut und Lungen auf.
Als besonders gesundheitsfördernd gelten die sogenannten Terpene, die sich auch als aromatisch duftendes Öl destillieren lassen.

 

Bereits wenige Minuten im Grünen genügen, um Stresshormone merklich zu vermindern. Der Cortisol-Spiegel wird gesenkt, Enzyme, die bei Stress vermehrt ausgeschüttet werden, werden abgebaut. Die medizinische Erfahrung belegt, dass Patienten, die aus dem Krankenhausfenster auf Grün schauen, schneller gesundwerden. Bewohner solcher Umgebung leiden seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.
Die Farbe Grün wirkt beruhigend auf das vegetative Nervensystem.
Die im Wald abgesenkten Temperaturen sind angenehm und aktivierend, der federnde Naturboden tut Gelenken und Gliedmaßen wohl.

 

Betrete den Wald konzentriert und ziellos, erlebe und genieße ihn, als wäre es das erste Mal.
Sei mit deiner Aufmerksamkeit im Moment und bei Dir. Nimm die Farben, Geräusche und Gerüche ganz bewusst war. Spüre die Luft auf Deiner Haut.
Lege Dich ins Moos, berühre Rinde, flechte Gräser, sammle Früchte.
Balanciere über Stämme, springe über Stümpfe. Blicke in die Weite und genieße das Grün.
Beobachte Deinen Atem, so wird sich Dein Geist allmählich beruhigen und Du findest zur Ruhe.

 

Im Wald fühlen wir uns wieder verbunden mit uns. Mit dem, was wesentlich ist.
Geh Baden – bald und oft!